Bauchtanz

Nein! Bauchtanz sucht nämlich keine Models, sondern bietet Dir einen Weg zur Aussöhnung mit deiner Weiblichkeit. Dafür gibt es kein „zu alt oder zu dick“. Mehr zum therapeutischen Aspekt weiter unten.

Zu alt geht kaum! Es geht ja um die Fähigkeit mit Freude und weiblicher Energie umzugehen und dafür kann man nicht zu alt sein. Höchstens zu jung, denn “ weibliche energie“ für Kinder ist unangemessen.

Keine anderer Tanzstil hat so viel weibliche Kraft. Reife ist ein Plus bei Bauchtanz und keineswegs nachteilig. Auch körperlich nicht. Man darf sich bitte nicht irre machen lassen vom Jugendlichkeitswahn der Moderne. Dass es den gibt ist untergeordnet. Bei Bauchtanz als Hobby geht es ums Innere. Was da zählt ist die Echtheit und Lebendigkeit. Für eine Frau die mit Überzeugung wegen ihrer anmutigen, weiblichen Urkraft tanzt ist es egal wie es außen ist, ob Frauenaugen, Männeraugen oder gar keine Augen ihr dabei zusehen.

Tatsache ist, daß kein anderer Tanz Frauen mehr gerecht wird die eigenen Sinnlichkeit und unabhängiges Selbstwertgefühl zu erfahren. Für Paartänze muss Frau ihren Wert bereits kennen, da der Mann führt. Doch Bauchtanz ist für die Frau selbst . Da im Orient Frauen unter sich leben, darf sich Weiblichkeit ungehindert entfalten wie sie eben ist. In abgeschirmter Häuslichkeit konnte eine einzigartige, rein weibliche Tanzkultur entstehen. Mit der Frauenbewegung der 70er entdeckte Amerika dass Bauchtanz stärkend auf die Frauenpsyche wirkt. Seit Mitte der 80er Jahre profitieren auch europäische Frauen davon und ab den 90ern kehrte die Bewegung allmählich „zurück“ in den Osten, wo man sich bis heute darüber wundert.

Ganz besonders profitieren die Rückenmuskulatur und die Wirbelsäule. Sie wird bei aufrechter, ausbalancierter Körperhaltung in jeder Übungsstunde automatisch trainiert, denn die Tanztechnik hängt davon ab.

Der Stoffwechsel kommt in Schwung mittels sanfter und kontinuierlicher Körperbewegung. Das charakteristische Schütteln lockert Muskeln und Gelenke. Automatisch atmen wir tiefer, das Herz schlägt etwas schneller, das Blut fließt rascher, was alle Körperfunktionen begünstigt und ebenso den Ausgleich von Stress- und Glückshormonen.

Nach dem Tanztraining ist man stets in besserer Stimmung als beim Ankommen – jedes Mal wieder! Am eigenen Leib habe ich erlebt, dass regelmäßiger Bauchtanz deutlich antidepressiv wirkt.

Daran, dass Du schon allein von der Kursanmeldung beinahe wie berauscht bist.

Zuerst diese großartige Gefühlsreaktion und dann sofort Mühe mit der Bewegung, …das ist ein Zeichen, daß Du richtig liegst. Natürlich kannst Du wegen der Mühen sofort wieder aufgeben, aber jetzt ist Bewährung der ersten Etappe. Viele kosten die Trauben nicht, die etwas höher hängen als gedacht. Was Dir dabei hilft? liebevolle Geduld mit Dir auch kleine Erfolge anerkennen, Selbstliebe lernen.

Seltsame Frage! Es geht ja um den Weg und nicht um ein gewisses Ziel ? oder doch?

Frau sollte sich ihr eigenes Zeitmaß nehmen, sonst verliert Bauchtanz an Zauber und Wert. Der Weg ist erstmal das Hauptziel. Auf dem Weg erkennst Du was es zu gewinnen gibt. Sei es Gesundheit, Beweglichkeit, Selbstbewusstsein oder, warum nicht, später vielleicht sogar Auftritte. Das alles liegt aber erst auf dem Weg. wer es um jeden Preis will, wird es schwerlich erlangen.

Beispiel: Eine Gruppe Spaziergänger atmet endlich entspannt durch. Freut sich über das schöne Wetter und staunt über die Natur. Wunderbar! Plötzlich behauptet jemand: „In einer halben Stunde müssen wir „am Ziel“ sein. Wie hypnotisiert gehorchen alle, keiner fragt warum und so merkt auch niemand, dass JETZT keiner mehr genussvoll spazieren geht, sondern alle nur noch zum angegebenen Ziel rennen. Ein guter Spaziergang dient dem absichtslosen Dasein und hat kein konkretes Ziel. Auch dann nicht, wenn man dabei zwangsläufig irgendwo hinkommt. Genauso ist es beim Bauchtanz.

Das passiert, weil dein unbewusst negatives Selbstbild gleichsam die Hände in die Hüften stemmt und sich drüber empört, dass Du offenbar auch ein positives Selbstbild hast, das „sich einbildet“ sich etwas Gutes zuzubilligen, bzw. positiv an sich glauben zu können. Wenn es dem negativen Selbstbild gelingt Dir vorzugaukeln, dass der Ist-Zustand unabänderlich sei, dann hat es „gewonnen“ . Du aber darfst genauso auch dein positives Selbstbild gewinnen lassen. Wer immer will, der kann seine Fähigkeiten, seine Denkweise und seine Persönlichkeit positiv verändern. Bauchtanz hilft Dir dabei!

Entscheidend ist die Bereitschaft!

Ganz einfach: sie wissen, dass Menschen unseres Kulturkreises die Falschen Erwartungen an diesen Tanz haben. Sie haben keine Lust auf die „Grinse-Reaktion“, die so sicher kommt wie das Amen in der Kirche. Es ist vielleicht nur neugierig gemeint, aber trotzdem ungut. Bauchtanz ist eine allzu sensitive Sache.

Es muss auch keine vorturnen, nur weil sie Yogakurse nimmt. Bauchtanz aber hat solchen Respekt und Status noch nicht. Es bräuchte Aufklärung, was aber nicht die Aufgabe einer Kursteilnehmerin ist. Deshalb schweigt sie und nutzt es im Verborgenen.

Wer würde je sagen: „Du machst doch Yoga! ach bitte verbieg dich doch mal“…aber bei Bauchtanz passiert das pausenlos, weil es einfach die Doppelschiene von Show und Persönlichkeitsentwicklung gibt, was nur viel zu wenig klar ist.

Hier gebe ich Dir eine Idee, wie Du so reagieren könntest. Du sagst: „O.K. ich tanze! Aber nur wenn ihr alle mitmacht! Allein habe ich nämlich keine Lust.“ Das sollte als Retourkutsche genügen.

Wenn trotzdem keine Ruhe mehr wird…dann kannst Du elegant und witzig folgendes tun: Du schaust den Leuten ernst ins Gesicht und sagst bedeutungsvoll: „O.K. wenn Ihr meint, dass ihr unbedingt etwas sehen müsst, dann schaut her“. Mach es spannend und warte so lange bis auch der Letzte aufmerkt. Aus verschränkten Armen, vom Körper weggehalten wie die bezaubernde Jeannie, hebst Du dann in Zeitlupe eine Hand (nur eine. wie eine Bahnschranke) die Andere Hand bleibt am Ellbogen. Dann machst Du sehr langsam ein oder zwei unglaublich langsame Handkreise bei anmutiger Fingerstellung. Dabei schaust Du dir selbst versonnen zu. Dann brichst Du jäh ab und sagst charmant lächelnd: „hier bitte, das war eure Kostprobe! Die Hände spielen im orientalischen Tanz eine sehr wichtige Rolle und Danke, danke für den Applaus! Wenn Du humorvolle Leute um Dich hast, kriegst Du vielleicht wirklich welchen!

Ist es gute Tanztechnik, ein Traum von Kostüm, jahrelanges üben, ein schöner Körper, oder die Kombination aus all dem?

Gewiss, das alles wäre sehr ansprechender Bauchtanz. Aber falls das wichtigste fehlt vielleicht nicht unbedingt GUTER Bauchtanz!

Die Fähigkeit der Tänzerin Energie zu verwandeln und zu transportieren kennzeichnet guten Bauchtanz. Schafft sie es, ihre eigene wahre Freude, Lebendigkeit, Hingabe, ja sogar Liebe hineinzutanzen und rüberzubringen, nur dann ist es GUTER Bauchtanz, der die Gefühle des Publikums tatsächlich erreicht.

Alle Anwesenden sind zur inneren Teilnahme eingeladen. Eingeladen mitzuwippen, mit zuklatschen, teilweise sogar mitzutanzen. Das gemeinsame Erleben des lebendigen glückhaften Augenblickes zwischen Tänzerin und Publikum, das ist es, was guten Bauchtanz ausmacht. Wenn das fehlt, ist Bauchtanz nicht wirklich Bauchtanz, sondern äußerliche Show genau wie vieles andere auch.

Aber genug davon. Die vielen Fragen und Antworten verdrängen das Wichtigste überhaupt. Nämlich die Praxis. Vergiss getrost alle Fragen und Unsicherheiten, denn das abhält vom Erlebnis. Das „Jetzt“ ist die einzig richtige Zeit und das „Ich“ die einzig richtige Person! Tun es, wenn Du Lust hast, beginnst Du Bauchtanz. Absichtslos, neugierig, freudig und offen.

Es geht um den Augenblick, um den gelebten glücklichen Moment, ohne Bewertung! Jetzt! Das ist Glück!

Bauchtanz ist keine medizinisch anerkannte Therapieform, trotzdem wirkt er deutlich therapeutisch. Ohne Umschweife, ganz spürbar und dennoch „berührungslos“. Du musst dazu nicht reden, in deiner Vergangenheit kramen oder dein Inneres vor irgendwem ausbreiten. Mach einfach nur mit echter ehlicher Freude Bauchtanz und Du wirs sehen das reicht! Wer konsequent Bauchtanz macht merkt dass sich die Gedanken ändern und die Einstellung zu sich selbst. Unglaublich, aber tausendfach erlebt. Das Geniale ist immer das aller einfachste, sonst wäre es ja nicht so genial.